15 Jahre Warten: Der Radweg Neumannstraße

Wer morgens mit dem Rad in der Neumannstraße im Kissingenviertel unterwegs ist, weiß: Bei dem geplanten Radweg geht es nicht um Komfort, hier geht es um Sicherheit. Um Kinder auf dem Weg zur Kita. Um Eltern, die sich sorgen. Und um eine Straße, auf der die Verkehrswende seit Jahren versprochen wird.

Die Geschichte des Radwegs in der Neumannstraße beginnt bereits im Jahr 2010, als die Planungen erstmals begonnen wurden. In der Folge wurde immer wieder umgeplant, verschoben, auf andere Bauarbeiten und Projekte gewartet. Das Berliner Mobilitätgesetz wurde verabschiedet, die Neumannstraße wurde Teil des Panke-Trails, einer geplanten Radschnellverbindung aus dem Norden Pankows nach Mitte. Über die Jahre entstand ein solider Plan für einen geschützten Radweg, zumindest für den mittleren Teil der Neumannstraße.

2023 folgte der Tiefpunkt: Die Landesregierung verfügte einen radikalen Planungsstopp – auch für die Neumannstraße, wo der Radweg endlich kurz vor der Umsetzung stand. Damit brach sie geltendes Recht: Das Berliner Mobilitätsgesetz verpflichtet die Stadt zu sicheren Radwegen – insbesondere an Schulwegen.

Dabei ist die Umsetzung in der Neumannstraße längst durchgeplant. Infravelo beschreibt auf ihrer Projektseite: Es soll geschützte Radwege geben, barrierefreie Querungen, sichere Kreuzungsbereiche. Kurz: die Verkehrswende im Kleinen – auf einer Straße, die täglich von Hunderten Radfahrer*innen genutzt wird, darunter viele Kinder. Auch wenn die Pläne für den größeren Panke-Trail inzwischen beendet wurden: Die Neumannstraße braucht endlich einen geschützten Radweg – 15 Jahre Warten sind genug!

Die Neumannstraße ist längst zum Symbol geworden – für das, was nicht passiert, obwohl es dringend nötig ist. Wer hier lebt, weiß: Es wir brauchen eine Verkehrspolitik für sichere Wege, auf denen alle selbständig unterwegs sein können.


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